Der Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik wurde im Jahr 1995 von dem Biografen und Journalisten Helmut Ahrens begründet. Vorbilder waren angelsächsische Auszeichnungen, die unabhängig von Verlagen, öffentlich-rechtlichen oder privaten Rundfunkanstalten allein aus der Profession heraus die Arbeit eines Publizisten bewerteten. Auch die Institution der englischen Clubs mit ihrem Sinn für das vertiefende Gespräch und ihrer Fähigkeit, Mitgliedern mit all ihren Unterschieden, persönlichen Ausprägungen, aber auch Gemeinsamkeiten aufzunehmen und zu begrüßen, spielte eine Rolle. Ein Kuratorium, es hat seinen Sitz in der Hildegard-von-Bingen-Gesellschaft für Publizistik und Zeitgeschichte, verantwortet und verleiht die Auszeichnung, die einem Publizisten für eine herausragende, professionell und kulturell gewichtige publizistische Einzelleistung oder ein Lebenswerk verliehen wird.

So ist der Preis einem sprachmächtigen, hellsichtigen und aussagekräftigen Qualitätsjournalismus gewidmet. Mitglieder des Kuratoriums waren und sind die jeweiligen Preisträger. Unabhängig und nur dem eigenen Urteil verpflichtet, vergeben sie den Preis. Es sind diese Persönlichkeiten, die das Kuratorium Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik bilden:

Walter Kannengießer, Helmut Markwort, Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz, Johannes Gross, Dr. Peter Scholl-Latour, Prof. Dr. Joachim Fest, Prof. Dr. Joachim Kaiser, Sandra Maischberger, Harald Schmidt, Dr. Claus Kleber, Prof. Dr. Gerhard Stadelmaier, Maybrit Illner, Giovanni di Lorenzo, Henryk M. Broder, Dr. Necla Kelek, Prof. Dr. Fritz J. Raddatz, Felicitas von Lovenberg, Dr. Antonia Rados, Dr. Gustav Seibt, Denis Scheck, Juli Zeh

Den Namen der Heiligen Hildegard von Bingen (1098-1179) wählte das Kuratorium für seine Auszeichnung, weil die Benediktinerin und Universalgelehrte eine der ersten im Weichbild des Verleihungsortes, der Gutenbergstadt Mainz, war, die sich davon überzeugt zeigte, dass Schrift und Wort ihre eigene Wirkung entfalten.

Traditionell trifft sich das Kuratorium im privaten Rahmen, wenn es suchend über den Preisträger des Folgejahres spricht. So traf sich das Kuratorium bis zu seinem Tod im Jahr 2006 im Kronberger Wohnhaus von Joachim Fest. Eine Tradition, die seither Helmut Markwort in seinem Heim in München fortsetzt.

Verliehen wird der Preis jährlich in den Räumen der Akademie der katholischen Diözese Mainz, dem Erbacher Hof.

Das Kuratorium Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik will die Tagesaktualität überwölbende Themen in der von ihr verantworteten und gegründeten Hildegard-von-Bingen-Gesellschaft für Publizistik und Zeitgeschichte besprechen und so beispielsweise Wissenschaft und Journalismus zusammenführen.